Ein Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers vom 17.07.2017
Von Michael Schwarz
Mechernich - Von wegen gefunden. Von wegen angebunden. Von wegen ausgesetzt. Die Geschichte um den vermeintlich am Rastplatz "Grüner Winkel" zurückgelassenen blinden und fast tauben Hund hat eine spektakuläre Wende genommen.
Der Mechernicher Tierschützer Reiner Bauer war stinksauer, als ihm Ende Juni eine Frau den Husky-Mischling brachte. Sie habe ihn am Rastplatz gefunden - angeleint an einem Baum, erzählte sie. Bauer lobte sofort 500 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung des Besitzers führten. "Das arme Tier", zürnte der Tierschützer: "Und was, wenn es sich losreißt und auf die Autobahn rennt. Das ist doch lebensgefährlich für die Autofahrer und Familien in den Fahrzeugen."
Nicht an der Autobahn angeleint
Doch nun die Wende: Offenkundig war der Hund nicht eine Sekunde an der Autobahn angeleint. Wie Kreismitarbeiter Walter Wolff nun erklärte, hat die angebliche Retterin offenbar nur versucht, das Tier günstig loszuwerden. Nachdem er mit der Frau, die in Rheinland-Pfalz lebt, wegen der Umstände am vermeintlichen Fundort telefoniert hatte, habe sie wenig später angerufen und zugegeben: "Ich habe gelogen."
Warum aber wollte sich die Frau des Hundes entledigen? Das Jugendamt habe ihr deutlich gemacht: Der Hund müsse weg, sonst werde ihr das Kleinkind entzogen, habe die Frau erklärt, so Wolff. Darum habe sie versucht, den Hund einem Tierheim zu überlassen. Wäre sie dort als Besitzerin des Vierbeiners aufgetreten, hätte sie zahlen müssen. Bei Fundtieren übernimmt der Steuerzahler die Kosten. Woher sie den Hund hatte, ist noch nicht ganz geklärt. Wie Reiner Bauer herausfand, wurde kurze Zeit zuvor ein Hund bei Ebay-Kleinanzeigen angeboten, bei dem es sich offenbar um den Husky-Mischling handelte.
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