Wie schnell die Zeit verfliegt
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Mitglieder und Freunde unseres Vereins
Wie im Flug verging das letzte Jahr und man meint, die Uhren gehen immer schneller. Kaum hat das Jubiläumsjahr begonnen, schon geht es wieder zu Ende. 25 Jahre ist unser Verein nun jung, und seit 20 Jahren gibt es das Tierheim in Mechernich. Eine turbulente Zeit haben wir erlebt, immer das Wohl der Tiere von der Amsel bis zum Zwergkaninchen im Sinn. Es ist schon erstaunlich, was wir gemeinsam für so viele Tausend Schützlinge erreichen konnten, trotz so zahlreicher Widerstände.
Aber wo geht es in Zukunft für die Tiere hin ?
Werden wir Menschen ihnen, die ähnlich viel empfinden können wie wir, weiterhin vollkommen unnötig so viel schweres Leid zufügen ? Was wird aus den Millionen sogenannter Nutztiere vom Huhn bis zum Schwein ? Werden wir es endlich schaffen, unseren inneren "Schweinehund" zu besiegen und mehr auf Fleisch verzichten bzw. höchstens jene Tiere verzehren, die vorher ein gutes Leben hatten und einen angstfreien, schnellen Tod erlitten ? Werden wir ein Stück unserer Oberflächlichkeit und unseres Phlegmas ablegen und uns vor dem Kauf informieren, welche Produktionsmethoden hinter dem Steak, der Putenbrust, dem Käse oder der Milch stehen ?
Das gilt natürlich auch für Kleidungsstücke. Ist der Kragen an der tollen Jacke im Geschäft echter Pelz und damit ein absolutes no-go oder doch ein modisches, aber künstliches Produkt ? So wie es für uns ganz selbstverständlich ist, dass Kinderarbeit zur Herstellung unserer Konsumgüter nicht akzeptabel ist, so müssen wir uns in allen Lebensbereichen mit den Umständen - dem Wie und Wo - auseinandersetzen. Wir wollen mündige Bürger sein, Menschen, die selber entscheiden, was gut für sie ist. Nur der Verantwortung daraus wollen wir vielfach nicht gerecht werden.
Das Jubiläumeines Tierschutzvereins ist für mich kein Anlass des Feierns, sondern vielmehr der Grund, nachzudenken. Erst wenn wir Vereine, wie den unseren, nicht mehr brauchen, machen wir es für die Tiere und für uns richtig. Und bis dahin werden wir nicht müde werden, all jenen, die noch immer unnötige Leiden und Schmerzen über unsere Mitgeschöpfe bringen, "auf die Nerven zu gehen".
Zum Ende dieses Vorwortes ist es mir ein Bedürfnis, Danke zu sagen. "Danke" den vielen Helfern und Freunden, den Spendern und Paten und ganz besonders den Sponsoren. Aber auch so manchem Verantwortungsträger in den Ämtern und der Politik. Ohne Ihre Hilfe, das Verständnis für unsere Anliegen, ohne die Spenden und ehrenamtlichen Stunden werden wir auch in Zukunft nicht viel erreichen können.
Ich wünsche Ihnen Kurzweil beim Lesen der neuen Ausgabe und freue mich, wenn ich höre, wie jeder Einzelne von Ihnen es für die Tiere besser macht.
Ihr
Reiner Bauer
Vorsitzender