Weniger ist manchmal mehr
Liebe Leserin und Leser,
liebe Mitglieder und Freunde unseres Vereins,
vielleicht ist es ein Ergebnis wirtschaftlich schwacher Zeiten oder eine Mode, die wieder vorüber geht. Gemeint ist die ständig zunehmende Popularität kleiner Haustiere. Kaninchen, Meerschweinchen und Co. in nie zuvor gekannter Zahl scheint es in den Familien zu geben. Die Anschaffung ist schon preiswert und der Unterhalt verglichen mit Hund und Katze wirklich günstig. Auch die Dauer der Verantwortung ist begrenzt, denn die Lebenserwartung der kleinen „Nager“ deutlich kürzer als bei Bello und Mietze. Dabei wird häufig nicht hinterfragt, ob z.B. Meerschweinchen als Fluchttiere überhaupt für Kinder geeignet sind, für die sie ja angeschafft werden. Und so kommen nicht nurmehr dieser Tiere aus dem Zoo-Fachhandel und ungewollter Kleintiernachwuchs in die Kinderzimmer sondern auch ins Tierheim. Das führt zu erhöhten Anforderungen beim Personal und besonders auch bei der Unterbringung. Wir sind mit unserer Leistungsfähigkeit an einer Grenze angekommen.
Nur ein neues Kleintierhaus wird auf Dauer für Besserung sorgen, denn ein Leben im kleinen Käfig ist sicher nicht artgerecht. Daher brauchen wir jede Spende, um noch in 2012 mit dem Bau eines Kleintierhauses beginnen zu können. Bitte helfen Sie uns ! Wie ich schon um Frühjahr 2010 feststellen musste, geht der Fluch der Massentierhaltung im Kreis Euskirchen weiter. Der Bauantrag für die Putenhaltung in direkter Nähe zu Mechernich ist gestellt. Ca. 1.480 Mastplätze für Schweine auch in Mechernich, 260.000 Legehennen in einem neuen Stall in Kuchenheim und nun die Putenmast vor der Haustür. Ein wenig wie Krokodilstränen mutet es wann, wenn viele nun auf die Barrikaden gehen, denn das Leid der Tiere ist seltener ihr Beweggrund als die befürchteten Geruchs und anderen Emissionsbelästigungen. Soll heißen: Als Verbraucher greife ich unbedacht in die Fleischtheke aber wenn der Mist, im wahrsten Sinne des Wortes, vor der Tür erzeugt werden soll, müssen alle Register gezogen werden. Wir haben der Haltung von Puten in dieser Ausgabe einen ganzen Artikel gewidmet, damit Sie wissen, was auf die Tiere zukommt, die bald nahe unserer Vorgärten gemästet werden sollen.
Ich wünsche Ihnen beim Lesen dieser Ausgabe viel Kurzweil auch wenn die Themen manchmal traurig sind. Helfen Sie uns, etwas gegen die unsäglichen Mastanlagen zu tun. Hier und auch anderswo, in dem Sie ganz persönlich kein Fleisch mehr aus der industriellen Mast kaufen. Weniger ist mehr ! Produkte in denen Tierleiden verborgen sind, müssen in den Regalen der Supermärkte bleiben.
Ihr Reiner Bauer